Der Shiva Tempel in Thanjavur |
Der Tag hier
beginnt immer mit einem „Prayer“ in der kleinen Kapelle auf dem Gelände. Da die
Gebete und Lieder natürlich auf Tamil sind, sitze ich meistens nur da und
erfreue mich der indischen Gesänge und warte bis es Frühstück gibt. Nach dem
Frühstück gehen Sarah und ich dann in die Projekte. Einer geht in den
Kindergarten
Nazareth und einer ins Frauenheim Bethesda, nachmittags wird getauscht.
Da wir als Freiwillige keine feste Rolle oder Aufgabe in den Projekten
zugeschrieben bekommen, dürfen wir uns überlegen wie wir die Kinder und Frauen
bespaßen. Im Kindergarten sind um die 17 Kinder, je nachdem ob und wie viele „Daycare-Children“ gerade da sind. Hier diene ich zurzeit
meist als Turn- und Spielgerät, denn die Kinder sind zwar sehr süß, aber auch sehr
frech und so habe ich den Dreh noch nicht raus, die Aufmerksamkeit aller Kinder
für mehr als 2 Minuten auf mich zu ziehen um ihnen zum Beispiel das ABC
beizubringen.
Im Bethesda leben
60 Frauen mit physischen oder psychischen Problemen, die sich gegenseitig helfen
und so ihren Alltag größten Teils selbst meistern können. Jeder der kann putzt sein Zimmer und wäscht
die Wäsche, einige Frauen kümmern sich ums Kochen, andere sorgen dafür, dass
ihre Zimmerkolleginnen ihre Medikamente bekommen oder begleiten sie bei
Arztbesuchen. Wenn ich hier bin mache
ich als erstes eine Runde, um jeden „Hallo“ oder eher gesagt „Stotiram“ zu
sagen. Zum Glück können einige hier Englisch, denn meine Tamil-Kenntnisse sind
noch sehr mangelhaft und reichen nicht über eine Begrüßung und ein paar Namen von
südindischen Speisen hinaus. Ich habe mich übrigens mittlerweile ans Essen
gewöhnt und mag fast alles, was mir aufgetischt wird. Das Essen ist Gesprächsthema Nummer 1 hier, egal wen man
trifft. Immer wird sich nach meinem letzen Essen erkundigt, so dass ich
gezwungen bin mir zu merken, wie das, was ich esse, heißt. Nachdem ich jeden im
Bethesda begrüßt habe und auch ich von jeder weiß, was sie gegessen hat, malen
wir Mandalas oder spielen etwas zusammen, je nachdem was einem gerade in den
Sinn kommt und wer Lust hat etwas zu machen.
Nachdem
Abendessen um 7, habe ich dann Zeit mir etwas für den nächsten Tag auszudenken,
vorzubereiten oder sonst etwas zu machen.
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