Heute bin ich nun seit genau einer Woche in Indien. Mein Flug und alles hat gut geklappt, sodass ich Freitag morgen müde und glücklich in Chennai angekommen bin. Nachdem unsere Gruppe, 11 Freiwillige und 2 Praktikantinnen, das Flughafen Gebäude verlassen hatte, mussten wir gar nicht lange warten, denn unser Mentor und seine Leute standen schon bereit um uns abzuholen. Obwohl wir alle nicht richtig geschlafen hatten ging es nach einer kurzen Pause schon gleich weiter mit dem Programm: Wir waren 3 mal täglich in Restaurants essen und bekamen dabei mit sehr viel Geduld jede einzelne Speise auf der Menükarte auch 3 mal erklärt. Das indische Essen ist im Grunde sehr lecker, allerdings hätte ich ab dem 2. Tag zum Frühstück doch lieber eine Schüssel Müsli als eine scharfe Reisspeise gehabt. Übrigens ist hier fast jedes Hauptgericht aus Reis, entweder es gibt Reis, Reis-„Pfannkuchen“, Reis-Brot, Reis-Nudeln, Reis-Bällchen, oder eine andere Variante mit Reis wozu meistens jeweils mehrer meist scharfe Soßen gegessen werden.
Zum weiteren
Programm in Chennai gehörte der Besuch in einem Shopping-Center, um uns indisch
einzukleiden, ein drei-stündiger (!!)
Aufenthalt in einem Vodafone Shop, um jedem von uns eine indische Sim Karte zu
verschaffen, der Besuch in einer Fabrik, in der günstige Medikamente für arme
Leute hergestellt werden und zu guter Letzt waren wir am Marina Beach, der, so
wie ich es verstanden habe, der zweit größte Strand der Welt ist (es kann auch
sein, dass ich es falsch verstanden habe , trotzdem war er sehr beeindruckend
groß!).
Was außerdem
noch sehr beeindruckend ist, ist der indische Verkehr, bzw. ist es eine
Mischung aus Bewunderung und Angst: Angst davor jeden Moment von einer
vorbeirauschenende Rikscha überfahren zu werden oder davor, dass eins der
Kinder der fünfköpfigen Familie von dem Motorrad fällt auf dem sie allesamt zum
Einkaufen fahren, um dann auch noch voll bepackt mit Einkaufstüten wieder nach
Hause zu fahren. Bewunderung dafür, dass
wohl jeder hier versteht, warum man bei jeder möglichen Gelegenheit hupt und
vor allem dafür, dass einfach nichts passiert. Keine Kind fällt von einem
überfüllten Motorrad und weder eine Rikscha, noch ein Bus oder ein Fahrrad
fährt hier irgendjemanden an. Ich kann mir gut vorstellen, dass ,obwohl es hier
scheinbar keine Verkehrsregeln gibt, trotzdem weniger Verkehrsunfälle passieren
als bei uns im überorganisierten Deutschland.
Seit Mittwoch
Abend bin ich in Thanjavur in meinem Projekt im Bethesda Deaconess Home.
Donnerstag hatten Sarah, meine Mitfreiwillige, und ich noch Schonfrist und
heute wird es wahrscheinlich auch noch nicht so viel Program geben, aber am Montag
können wir dann hoffentlich endlich mit der Arbeit beginnen. Auch wenn ich
manchmal noch nicht so viel zu tun und viel Zeit zum Pause machen hatte, war
mir nicht langweilig, da ich ca nach 3 Minuten einschlafe sobald ich mich
irgendwo hingelege. Indien schafft mich zu Zeit noch recht schnell: Die
Hitze,die neuen Gerüche, das Essen, die verschiedenen Sprachen und die Ungewohnte Umgebung, vor Allem der
dauer-hupende und rasende Verkehr beschäftigen mich noch genug, sodass ich jede
Nacht gut schlafen kann. Da die Inder,mit denen ich zu tun habe, Freiwillige
gewohnt sind,wissen sie das auch genau und nehmen Rücksicht auf uns. Sowieso
sind alle Inder, die ich bis jetzt getroffen habe sehr nett,zuvorkommend und
geduldig. Ich bin zuversichtlich, dass ich mich hier in den nächstem Monaten
recht wohlfühlen kann.
Liebe Grüße
eure
Sophie! J
Fini, lass mal was von dir hören :) xxx Jale
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