Freitag, 6. September 2013



Heute bin ich nun seit genau einer Woche in Indien. Mein Flug und alles hat gut geklappt, sodass ich Freitag morgen müde und glücklich in Chennai angekommen bin. Nachdem unsere Gruppe, 11 Freiwillige und 2 Praktikantinnen, das Flughafen Gebäude verlassen hatte, mussten wir gar nicht lange warten, denn unser Mentor und seine Leute standen schon bereit um uns abzuholen. Obwohl wir alle nicht richtig geschlafen hatten ging es nach einer kurzen Pause schon gleich weiter mit dem Programm: Wir waren 3 mal täglich in Restaurants essen und bekamen dabei mit sehr viel Geduld jede einzelne Speise auf der Menükarte auch 3 mal erklärt. Das indische Essen ist im Grunde sehr lecker, allerdings hätte ich ab dem 2. Tag zum Frühstück doch lieber eine Schüssel Müsli als eine scharfe Reisspeise gehabt. Übrigens ist hier fast jedes Hauptgericht aus Reis, entweder es gibt Reis, Reis-„Pfannkuchen“, Reis-Brot, Reis-Nudeln, Reis-Bällchen, oder eine andere Variante mit Reis wozu meistens jeweils mehrer meist scharfe Soßen gegessen werden.
Zum weiteren Programm in Chennai gehörte der Besuch in einem Shopping-Center, um uns indisch einzukleiden, ein  drei-stündiger (!!) Aufenthalt in einem Vodafone Shop, um jedem von uns eine indische Sim Karte zu verschaffen, der Besuch in einer Fabrik, in der günstige Medikamente für arme Leute hergestellt werden und zu guter Letzt waren wir am Marina Beach, der, so wie ich es verstanden habe, der zweit größte Strand der Welt ist (es kann auch sein, dass ich es falsch verstanden habe , trotzdem war er sehr beeindruckend groß!).
Was außerdem noch sehr beeindruckend ist, ist der indische Verkehr, bzw. ist es eine Mischung aus Bewunderung und Angst: Angst davor jeden Moment von einer vorbeirauschenende Rikscha überfahren zu werden oder davor, dass eins der Kinder der fünfköpfigen Familie von dem Motorrad fällt auf dem sie allesamt zum Einkaufen fahren, um dann auch noch voll bepackt mit Einkaufstüten wieder nach Hause zu fahren.  Bewunderung dafür, dass wohl jeder hier versteht, warum man bei jeder möglichen Gelegenheit hupt und vor allem dafür, dass einfach nichts passiert. Keine Kind fällt von einem überfüllten Motorrad und weder eine Rikscha, noch ein Bus oder ein Fahrrad fährt hier irgendjemanden an. Ich kann mir gut vorstellen, dass ,obwohl es hier scheinbar keine Verkehrsregeln gibt, trotzdem weniger Verkehrsunfälle passieren als bei uns im überorganisierten Deutschland.
Seit Mittwoch Abend bin ich in Thanjavur in meinem Projekt im Bethesda Deaconess Home. Donnerstag hatten Sarah, meine Mitfreiwillige, und ich noch Schonfrist und heute wird es wahrscheinlich auch noch nicht so viel Program geben, aber am Montag können wir dann hoffentlich endlich mit der Arbeit beginnen. Auch wenn ich manchmal noch nicht so viel zu tun und viel Zeit zum Pause machen hatte, war mir nicht langweilig, da ich ca nach 3 Minuten einschlafe sobald ich mich irgendwo hingelege. Indien schafft mich zu Zeit noch recht schnell: Die Hitze,die neuen Gerüche, das Essen, die verschiedenen Sprachen  und die Ungewohnte Umgebung, vor Allem der dauer-hupende und rasende Verkehr beschäftigen mich noch genug, sodass ich jede Nacht gut schlafen kann. Da die Inder,mit denen ich zu tun habe, Freiwillige gewohnt sind,wissen sie das auch genau und nehmen Rücksicht auf uns. Sowieso sind alle Inder, die ich bis jetzt getroffen habe sehr nett,zuvorkommend und geduldig. Ich bin zuversichtlich, dass ich mich hier in den nächstem Monaten recht wohlfühlen kann. 
Ich versuche bald wieder etwas von mir hören zu lassen,
Liebe Grüße
eure Sophie!  J

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